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Wilhelm Wickertsheimer wurde 1886 als Sohn des Malermeisters Johann Wilhelm Wickertsheimer und seiner Frau Sophie Elisabeth Wickertsheimer, geb. Eckermann, in Lahr im Schwarzwald geboren.  Der Tradition von Vater und Großvater folgend, absolvierte er seine Lehrzeit als Maler in den Jahren 1900 bis 1903 im elterlichen Betrieb und an der Gewerbeschule Lahr, die er im März 1904 mit der Gesellenprüfung vor der Handwerkskammer in Freiburg abschloss. Schon in dieser Zeit zeigte sich, dass sein Talent weit über den Handwerksberuf Maler hinausging. Im Zusammenhang mit einer Ausstellung der Gewerbeschule schrieb das Lahrer Wochenblatt am 29. März 1903: „Auf Einzelheiten können wir hier unmöglich eingehen; doch sei hervorgehoben, dass die nach Gipsmodellen gemalten Faltenwürfe (von W. Wickertsheimer) die allgemeine Aufmerksamkeit mit Recht auf sich zogen.“ So bekam er in den Jahren 1900 bis 1905 Kunstunterricht vom Schweizer Kunstmaler August Burkhardt in Lahr und besuchte 1905 bis 1907 die Kunstgewerbeschule in Karlsruhe, wo er insbesondere von seinem Lehrer Hans Thoma beeinflusst wurde. In den Semesterferien war er als Dekorationsmaler in Zürich sowie als Kirchenmaler und Restaurator in der Kunstwerkstätte Viktor Mezger tätig. Als sein Vater 1907 starb, übernahm er den elterlichen Betrieb und legte im März 1909 vor der Handwerkskammer in Freiburg die Meisterprüfung ab. Am 28. Oktober 1914 rückte er in den Krieg ein, überlebte die Schlacht an der Somme, wurde aber am 3. Juli 1916 in Nordfrankreich schwer verletzt. Nach dem Krieg nahm er den Malerbetrieb wieder auf, ab 1939/40 konnte er wegen seines künstlerischen Erfolges als freischaffender Künstler arbeiten. Neben der Malerei galten seine Interessen der Musik und der Natur, für deren Erhalt und Pflege er sich vehement einsetzte. Insbesondere im Schwarzwaldverein Ortsgruppe Lahr und im Gesangverein Concordia war er aktives und engagiertes Mitglied, was mit den Ehrenmitgliedschaften in beiden Vereinen gewürdigt wurde. 1968 starb er im Alter von 82 Jahren.