Die Schlacht an der Somme zählt zu den schrecklichsten Ereignissen des 1. Weltkriegs. Der Stellungskrieg zwischen dem Deutschen Reich und den alliierten Bündnispartnern Frankreich und Großbritannien dauerte von Juni bis November 1916. Bereits im Dezember 1915 hatten die Alliierten die Durchführung einer Großoffensive gegen die deutschen Truppen in Frankreich beschlossen und den Fluss Somme als Ausgangspunkt des Angriffs ausgewählt. Für die Offensive an der Somme setzte der Oberbefehlshaber der britischen Streitkräfte, General Douglas Haig, 20 Divisionen ein, die zwischen der Somme und der Ancre in Stellung gebracht wurden. Die deutschen Streitkräfte verfügten hingegen über 11 kampferfahrene Divisionen.
Die Schlacht begann am 24. Juni 1916 mit einem siebentägigen Artilleriebeschuss. Ungefähr 1500 britische Geschütze feuerten ca. 1,5 Millionen Granaten auf die deutschen Stellungen ab. Zusätzlich wurde Giftgas eingesetzt. Einige Abschnitte der deutschen Front unterminierten britische Pioniereinheiten in monatelanger Arbeit im Untertagebau, platzierten 19 Minen unter den deutschen Linien an der Somme und brachten diese zum Beginn des Angriffs am 1. Juli 1916 etwa gleichzeitig zur Explosion. Der Knall soll selbst in London noch zu hören gewesen, Erde und Trümmer sollen bis zu 1200 Meter in die Luft geschleudert worden sein. Eine Sprengladung riss bei dem Dorf La Boiselle einen riesigen Krater. Der Lochnagar-Krater ist mit einem Durchmesser von 91 Metern und einer Tiefe von 21 Metern der größte Krater aus dem Ersten Weltkrieg.
Nach dem intensiven Artilleriebeschuss rechneten die alliierten Truppen nicht mit größerem Widerstand in den zerbombten deutschen Schützengräben. Zahlreiche Unterstände waren aber nach wie vor funktionsfähig geblieben, sodass die Deutschen mit Maschinengewehrfeuer den Angreifern schwere Verluste zufügten. Nur wenige Stellungen konnten die Briten einnehmen, mussten diese jedoch bald wieder aufgeben. Allein am 1. Juli 1916 verloren fast 20.000 Briten ihr Leben. Mitte Juli gelang den britischen Truppen ein größerer Durchbruch in die deutschen Stellungen, aber der Gegenseite gelang es, sich wieder zu stabilisieren. Die weiteren Kämpfe verschafften keiner der beiden Seiten einen Vorteil. Auch die Großangriffe der Alliierten im Oktober und November führten nicht zu entscheidenden Geländegewinnen. Am 18. November 1916 wurde die Offensive schließlich abgebrochen. Die Schlacht hatte mehr als 400.000 Briten, 200.000 Franzosen und 500.000 Deutschen das Leben gekostet.
Text: Dr. Walter Caroli