Wilhelm Wickertsheimer gilt als bedeutender Kunst- und Landschaftsmaler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts für die Bereiche Südschwarzwald und Ortenau. Besonders viele Motive fand er in seiner Heimatstadt Lahr, am Schutterlinden- und  Geisberg, im Elztal, an Feldberg und Hornisgrinde sowie im Bereich Bernau. Es existieren aber auch viele Bilder vom Bodensee, und einige aus der Schweiz und Paris. Eine absolute Rarität ist eine Aquarellsammlung, die er als Soldat im Ersten Weltkrieg während der Schlacht an der Somme malte und mit entsprechenden schriftlichen Informationen versah.

Die meisten Bilder malte er auf Pappe mit Ölfarbe oder als Aquarelle. Es existieren aber auch Ölbilder auf Leinwand und eine Vielzahl von Kohle- und Bleistiftzeichnungen. Als gelernter Maler (Anstreicher) beherrschte er auch das Bemalen von Möbeln mit bäuerlichen Motiven, wie es um diese Zeit modern war.

Immer wieder zog er mit Staffelei, Malkasten und Hocker zu Fuß oder auf Skiern hinaus in die freie Natur, um dort seine Motive zu finden, zu skizzieren und teilweise auch komplett zu malen. Man findet seine Bilder auch heute noch in Wander-hütten und traditionellen Schwarzwaldstuben von Gaststätten. Nur auf wenigen Bildern von Wickertsheimer sind Menschen zu sehen. Man könnte vielleicht meinen, er hätte dies nicht gut gekonnt. Ausführliche mit bis in die letzten Züge ausgestaltete Studien und Portraits beweisen aber das Gegenteil. Es ist anzunehmen, dass ihm in Bezug auf seine Gemälde die Natur wichtiger war als der Mensch. Lediglich bei den Ansichten von Bauernhöfen, Kirchen oder Ortschaften sieht man hin und wieder skizzierte Personen. Gerade letztere Bilder stellen heute wichtige Zeitzeugen und Dokumentationen dar, da viele Gebäude und Ortsteile im Krieg zerstört wurden oder der Modernisierung zum Opfer gefallen sind.

Seine frühen Bilder zeigen, dass er in dieser Schaffenszeit Freund der expressionistischen Malerei war. Im Vergleich zu den Bildern zum Beispiel seines Lehrers Hans Thoma zeigen eigentlich alle seine Bilder expressionistische Züge. Wieso er dann später doch wieder eher realistisch, einer Fotografie ähnlich malte, lässt sich nur erraten: Er war seiner Zeit und dem Kunstmarkt voraus und seine Bilder wären kaum verkäuflich gewesen. Das stand aber im Gegensatz zu seinem Wunsch, von seiner künstlerischen Arbeit leben und so auch eine Familie ernähren zu können.

Die Wirkung seiner Bilder ist meist von besonderem Licht (Winter-, Abendstimmung) sowie von den Gewalten der Natur (Wolken, Nebel, Schnee) geprägt. 

Zusammen mit den Malern Hermann Dischler, Curt Liebig, Julius Heffner, Wilhelm Nagel und anderen schloss er sich 1926 zur Ausstellungsgemeinschaft „Die Schwarzwälder“ zusammen, die 1927 in Freiburg ihre erste gemeinsame Ausstellung veranstaltete.

Ab Herbst 2016 kann man in Lahr auf dem vom Schwarzwaldverein, Ortsgruppe Lahr intiierten Wickertsheimer Rundweg eine Auswahl seiner Werke besichtigen.